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We Make Waves » Festival in Berlin für Frauen, Trans- und nichtbinäre MenschenAuf Anhieb fallen sicherlich jedem bekannte Musikerinnen ein. Das ist nicht unbedingt das Problem. Schaut man aber in die Breite, dann gibt es einen deutlichen Männerüberschuss in der Branche. Wenn es dann auch noch um Transpersonen und nichtbinäre Menschen geht, fallen die Quoten erst recht. Gerade auf Festivals wird so etwas sehr deutlich. Die meisten Musiker sind in der Regel Männer. Dagegen will man angehen, dafür will man Aufmerksamkeit schaffen. So sagen es die Leute, die hinter dem We Make Waves Festival stehen, das jetzt vom 9. bis zum 11. November 2017 in Berlin stattgefunden hat. Es handelte sich dabei nicht einfach nur um ein normales Festival, bei dem Musik auf der Bühne dargeboten wurde, sondern um ein politisches und kulturelles Projekt. Zu dem gehören auch Workshops, Get Togethers, Vernetzungen und Panels. Man will die weniger vertretenen Menschen in der Musik- und Festivalkultur auf die Bühnen und in die Aufmerksamkeit bringen. Das ist eine Aufgabe, die von verschiedenen Seiten aus angepackt werden muss. Die drei Tage Festival waren auf jeden Fall ein guter Anfang. Das We Make Waves Festival in BerlinEs ist viel mehr als nur ein reines Musikfestival, denn We Make Waves ist auch eine Konferenz gewesen. Es geht darum, dass Frauen, trans- und nicht-binäre Menschen Aufmerksamkeit in der Musikindustrie bekommen. In der sind sie aktuell noch viel zu wenig vertreten. So zumindest die Stimmen von den Machern und Macherinnen des Festivals. Dabei hat man das Festival dafür genutzt, um natürlich zu feiern, Musik zu spielen und eine gute Zeit zu haben. Aber mehr noch war es auch eine Konferenz, die eben das politische und kulturelle Programm, das man mit der Veranstaltung insgesamt verfolgt, verbreiten und auch erarbeiten konnte. Es gibt noch nicht alle vollständigen Lösungswege, aber der Dialog und das Miteinander sind die Wege, mit denen man Veränderung herbeiführen will. Im Kern geht es darum, dass man Frauen, Transpersonen und nichtbinäre Menschen sichtbarer machen will. In der Welt der Musik und Festivals gibt es natürlich einige Künstlerinnen, aber im Vergleich mit Männern ist man doch deutlich unterrepräsentiert. Und das ist kein reiner Zufall, sondern hat auch etwas mit den Strukturen und Verhandlungen zu tun. Dementsprechend setzt man an ganz verschiedenen Stellen an, um Bewegung in die Sache zu bringen. Das kann bei Frauen im Journalismus anfangen, geht über Frauen und Technik und ebenso auch Fragen zu Elternschaften und mentaler Gesundheit. Man muss an vielen Stellen ansetzen, wenn man sich dem Thema annähern will. Die Festival EintrittspreiseDas Festival fand vom 9. bis zum 11. November 2017 statt. Für 25 Euro konnten Künstler und Freelancer Eintritt erhalten. Für 40 Euro gab es für Künstler das komplette Paket mit der Konferenz. Der reguläre Marktpreis betrug 80 Euro. Hinter dem Festival standen zudem auch das Musicboard Berlin und die Initiative Musik. Weitere Medienpartner waren Alex, Exberliner, Nothing but Hope and Passion, Spex und Kaltblut. Schon im September hat es das Get Together und den Workshop beim Reeperbahn Festival 2017 gegeben. Außerdem gab es ein Panel beim Waves Vienna vom 29. September bis zum 1. Oktober. Programm und Line Up des FestivalsZunächst einmal gab es das We Make Waves Festival, bei dem es einmal darum geht, entsprechend die Künstlerinnen und Künstler einzuladen. Diese müssen zum Programm und der Philosophie passten, aber auch letztendlich einfach nur um gute Musik und Darstellungen. Zu sehen waren an den drei Tagen Marisa Anderson aus den USA, Ah Mer Ah Su aus den USA, Dorit Chrysler aus Österreich, Saba Lou aus Deutschland, Stella Chiweshe aus Zimbabwe, Meredith Graves aus den USA, Olimpia Splendid aus Finnland, A.W.A. aus Zimbabwe und Dai Burger aus den USA. Für gute Musik und Stimmung war also auf jeden Fall gesorgt. Neben dem Festival gab es noch die Konferenz, bei der es konkrete Gelegenheiten gab, um sich mit der Thematik, für die man das Programm aufgestellt hat, zu beschäftigen. Es gab verschiedene Punkte, die aus Gesprächen, Workshops und Panels bestanden. Unter anderem „Feminist perspectives on music criticism“, „Gendered music spaces: strategies for changing realities and representation“, „Woman in journalism panel“, „Woman in music and tech: Launch panel + usability workshop“, „Public speaking workshop“, „Negotiation skills workshops“, „Room4Resistance x Siren London: creating safer spaces“, „The Economy of Praise: language + invisibility“ oder auch ein „DJing Workshop“. Die Atmosphäre bei diesem Festival erinnerte stark an das DT64 Festival für ostdeutsche Radio- und Jugendkultur von 2014. Fazit zum We Make Waves FestivalDas We Make Waves Festival in Berlin, das vom 9. bis 11. November 2017 stattfand, setzte sich dafür ein, Frauen, Transpersonen und nichtbinäre Menschen in der Musikindustrie sichtbarer zu machen. Das Festival umfasste nicht nur musikalische Darbietungen, sondern auch eine Konferenz mit Workshops, Panels und Diskussionen. Man zielt darauf ab, die Unterrepräsentation dieser entsprechenden Gruppen in der Musik- und Festivalbranche anzugehen und Veränderungen herbeizuführen. Das Festival war ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Es bot eine Plattform für den Dialog und den Austausch von Ideen. Mit seinem Programm und dem internationalen Line-up trug das Festival dazu bei, gute Musik und Unterhaltung zu bieten und gleichzeitig politische und kulturelle Themen zu behandeln. |